Wie verhext!
Regie
Darsteller
Mitwirkende
Im Schatten des Sommernachtstraums
Nachdem das Abendstück bereits einen großen Teil des Ensembles des Theater Purkersdorf in Beschlag genommen hatte, stand Regina Sykora vor der großen Aufgabe das Kinderstück adäquat zu besetzen. Dennoch konnte sie auf „Altbewährtes“ zurückgreifen. So sah man zum Beispiel Eva Peschta, die bis dato als Statistin auf der Bühne glänzte, als Wasilissa in ihrer ersten großen Rolle. Eine Aufgabe, die sie dank konsequentem eigeninitiativem Stimm- und Sprechtraining bravourös meisterte. Ebenfalls in ihrer ersten großen Rolle konnte man Anita Berthold bestaunen, die sich als Kater Kotofej durch das Stück schnurrte und miaute. Mit Steffi Schmid, Valerie Gouche, Ana Valero und Oliver Klocke kam der hoffnungsvolle Nachwuchs erfolgreich zum Einsatz. Als besonderes Highlight stellte Regina Sykora für eine Szene eine „Mäusebrigade“ von sieben Kindern im Alter von 3 bis 10 Jahren, sogar mit ein wenig Text versehen, auf die Beine. Die Zukunft des Theater Purkersdorf scheint also gesichert.
Neben den Bühnenfrischlingen konnte Regina Sykora Routinier Helmut Tschellnig wieder für seine Paraderolle gewinnen. Denn wer, wenn nicht er, spielt den Bär? Hat er sich für diesen doch bereits 2010 beim Dschungelbuch in das nicht gerade sommerbühnentaugliche Bärenkostüm gezwängt. Und auch heuer hat es sich wieder bewahrheitet. Bei an die 30 Grad übersteht man einen Nachmittag im Bärenkostüm nur, wenn man bereits drei Wüstenmarathons hinter sich gebracht hat. Last but not least: Als Hexe Babajaga konnte Helga Konwalinka, seit Jahren bei der Wientalbühne und seit einiger Zeit auch beim Theater Purkersdorf aktiv, verpflichtet werden. Ob diese Auswahl in Zusammenhang mit ihrem ehemaligen Brotberuf als Lehrerin stand, wird auf immer und ewig Regina Sykoras Geheimnis bleiben. Eine überzeugende Leistung bot Helga Konwalinka allemal.
Das Wetter und andere Katastrophen
Man kann sich noch so gewissenhaft vorbereiten und intensiv proben, beim Sommertheater gibt es immer einen Risikofaktor – das Wetter. Und so mussten bereits in der ersten Woche nach einer erfolgreichen Premiere zwei weitere Vorstellungen wegen Regens abgesagt werden. Die Woche darauf zwei weitere Absagen: Eine wetterbedingt und – als ob das nicht genügen würde, hatte sich auch noch eine Darstellerin beim Sport verletzt. Umso erfreulicher, dass weder Ensemble noch Publikum aufgaben. Die letzten Vorstellungen der Hexe Babajaga waren zum Teil so gut besucht, dass die Sitzplätze aufgestockt werden mussten. Gleiches galt für eine Sondervorstellung für Schulklassen, welcher auch eine Gruppe von Bewohnern des Sozialzentrums Senecura Purkersdorf beiwohnten. Auch hier hatte der Wettergott ein Einsehen und bescherte sowohl Kindern als auch Senioren einen unvergesslichen Vormittag.
Es hat sich wieder bewahrheitet: Theater für Kinder zahlt sich aus. Die selbst hergestellten Kostüme, das Bühnenbild – inklusive Hühnerhaus mit lebendigen Hühnerbeinen – und die mitreissende Geschichte zauberten stets ein Lächeln auf die Gesichter des Publikums. Und spätestens nach dem Stück, wenn die Darsteller/innen von Kindern umringt Autogramme geben dürfen – selbst wenn sie altersbedingt noch nicht einmal schreiben können – weiß man: Kindertheater gehört in den Steinbruch!
Sondervorstellung
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